Ich helfe anderen
Menschen generell sehr gerne, aber besonders jenen, die durch ihre Lebenssituation erheblich
benachteiligt sind.
Der soziale Bereich hat mich schon früh interessiert, aber ich war unschlüssig, was ich genau machen wollte. Zur Orientierung habe ich die zweijährige Ausbildung zum Sozialassistenten gemacht. Durch diverse Praktika in dieser Zeit hatte ich auch erstmalig Kontakt zu Menschen mit Behinderung und habe gemerkt, dass ich gerne mit ihnen arbeiten möchte.
Ein Praktikum hatte ich beim LVR absolviert, weshalb ich mich auch dort für die Ausbildung beworben hatte. Ich habe in einer Wohneinheit gearbeitet und die Menschen in ihrem Alltag begleitet, sie unterstützt, eine Struktur in ihren Tag gebracht und auch bei ihrer Freizeitgestaltung mitgewirkt. Die meisten Bewohner dort haben in den Lebenshilfe Werkstätten Leverkusen gearbeitet.
Beim LVR hatte ich Einblick in das Privatleben unserer Bewohner, mich hat aber auch interessiert, wie sie sich bei der Arbeit verhalten. Daher habe ich beim LVR angefragt, ob es die Möglichkeit gäbe, mein letztes Jahr bei den Lebenshilfe Werkstätten Leverkusen zu arbeiten, um auch diese Seite der Betreuung kennenzulernen. Die Idee wurde sowohl vom LVR als auch von den Lebenshilfe Werkstätten sehr positiv aufgenommen und so verlief der Wechsel absolut reibungslos.
Hier arbeite ich jetzt in einer Arbeitsgruppe, die u. a. Tierfutter für den Wildpark Reuschenberg abfüllt und verpackt. Der Abfüll- und Verpackungsprozess benötigt verschiedene Arbeitsschritte mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. So können wir unseren Mitarbeitern individuelle Tätigkeiten anbieten, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Wer beispielsweise gut mit Zahlen umgehen kann, wiegt die exakte Futtermenge an der Waage ab.
Für mich ist es besonders spannend, die Menschen hier zu beobachten, die ich durch die Zeit beim LVR bereits kenne. Manche verhalten sich während der Arbeit ganz anders als in der häuslichen Umgebung. Ein sehr ruhiger Bewohner, der sich in der Wohngruppe eher etwas abgekapselt hat, taut hier beispielsweise richtig auf und stellt jede Menge Fragen zu seiner Arbeit. Allein solche Beobachtungen bestätigen mir, dass der Perspektivwechsel für mich genau die richtige Entscheidung war.