Ich behandle unsere Bewohner so, wie ich in einer ähnlichen Situation selber gerne behandelt werden möchte.
Ein Urlaub mit meinem Mann führte völlig ungeplant zu einem neuen Leben hier in Deutschland. Ich habe Sport- und Tanzstunden sowie Zumba-Kurse abgehalten, konnte diese Tätigkeiten durch die Corona-Lockdowns aber leider nicht mehr ausüben. Da ich sehr gerne mit Menschen arbeite, brachte mich eine Bekannte auf die Idee, dass der Pflegebereich etwas für mich sein könnte.
Daraufhin habe ich mich im Wöllner-Stift als Pflegehelferin beworben. Die Arbeit mit den älteren Menschen hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber auch mein Interesse geweckt, mehr über die medizinische Seite zu lernen, um unseren Bewohnern besser helfen zu können und auch mehr Verantwortung zu übernehmen.
Als mir im Wöllner-Stift die Möglichkeit zu einer Ausbildung angeboten wurde, habe ich nicht lange gezögert, auch wenn ich zuerst Bedenken hatte, mit deutlich jüngeren Menschen in der Pflegeschule unterrichtet zu werden. Diese Bedenken wurden allerdings rasch zerstreut. Ich bin nicht einmal die Älteste in meinem Kurs und wurde von Beginn an akzeptiert. Die Arbeit in der stationären Langzeitpflege im Wöllner-Stift gefällt mir besonders gut. Ich lerne unsere Bewohner sehr gut kennen, kann somit eine Vertrauensbasis zu ihnen aufbauen und auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen. Inzwischen gebe ich dem Personal sogar Zumba-Kurse und es ist wunderschön mit anzusehen, wie viel Spaß meine Kollegen daran haben.
Meinen externen Praxiseinsatz in der Unfallchirurgie in einem Krankenhaus fand ich sehr spannend, weil ich dort vieles, was ich in der Pflegeschule gelernt habe, sofort umsetzen konnte. Gerade frisch operierte Patienten müssen sehr engmaschig überwacht und ihre Vitalwerte häufig kontrolliert werden. Die Patienten sind zwar oft nur einige Tage auf der Station, aber für mich war es sehr wichtig, ihnen auch in dieser kurzen Zeit zu zeigen, dass ich für sie da bin.
Nach der Ausbildung würde ich gerne im Wöllner-Stift bleiben und mich vielleicht noch in der Palliativpflege oder im Wundmanagement weiterbilden.