Orthopädietechnik-Mechanikerin bei Sanitätshaus Salgert GmbH

Für mich war schon früh klar, dass ich lieber handwerklich arbeiten möchte, als in einem Büro zu sitzen. Ein Praktikum als Tischlerin hat mir dann aber gezeigt, dass mir dort der Kontakt zu anderen Menschen fehlt. Meine Eltern sind im medizinischen Bereich tätig, weshalb ich mich auch in Richtung Optiker und Hörakustiker orientiert habe, aber so hundert Prozent das Richtige war das auch nicht.

Der Durchbruch kam dann bei einem von der Arbeitsagentur durchgeführten Speed-Dating, an dem auch das Sanitätshaus Salgert teilnahm. Ich wurde gleich zu einem Probearbeiten eingeladen und das fühlte sich genau richtig an.

Mein Haupteinsatzgebiet ist natürlich die Werkstatt, aber hier arbeite ich in einem Team und der direkte Kontakt mit unseren Kunden ist auch vorhanden. Meistens findet dieser Kontakt bei uns im Sanitätshaus statt, es kommt aber auch vor, dass ein erster Abdruck bei einem Patienten im Krankenhaus gemacht wird. In der Werkstatt wurde mir am Anfang viel gezeigt und erklärt, sodass ich schon bald zu- und mitarbeiten konnte. Bei Salgert haben wir es hauptsächlich mit Einlagen, Orthesen und Prothesen zu tun. Bevor wir das jeweilige Produkt anfertigen, stellen wir häufig ein Modell des betroffenen Körperteils her, an das wir die Prothese oder Orthese anfertigen, bevor wir es am Kunden anprobieren. Neben der dafür benötigten Technik lerne ich hier auch auf besonders druckempfindliche Stellen zu achten und die Belastungspunkte richtig zu setzen.

An meinem Beruf gefällt mir ganz besonders die einzigartige Kombina­tion aus handwerklicher Arbeit und dem sensiblen Umgang mit den Kunden. Patienten, die eine Arm- oder Beinprothese brauchen, sind ­häufig traumatisiert und wissen noch nicht, was da auf sie zukommt.

Da ist Empathie wichtig. Auf der anderen Seite ist es schön zu ­beobachten, dass wir den Menschen mit unseren Produkten helfen, ­ihnen Schmerzen nehmen oder wieder mehr Mobilität verleihen können und ihre Fortschritte sehen.