Berufsbild: Figurenkeramformer (m/w/d)

Figurenkeramformer (m/w/d)

Ein Figurenkeramformer ist ein Meister der Transformation, der aus formlosem Ton kunstvolle Figuren erschaffen kann. In diesem Beruf verbindet sich handwerkliche Präzision mit künstlerischer Vision, um Werke zu schaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional sind. Die Tätigkeit beginnt mit einer Skizze oder Idee, die dann durch geschickte Handarbeit zum Leben erweckt wird. Mit Fingerspitzengefühl und einem starken Verständnis für das Material modellieren Figurenkeramformer ihre Kreationen, bereiten sie auf das Brennen vor und vollenden ihr Werk oft mit detaillierten Bemalungen.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Hochschulreife (Abitur)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 649 € - 966 €
2. Jahr: 766 € - 1074 €
3. Jahr: 876 € - 1210 €

Was macht ein Figurenkeramformer (m/w/d)?

Als Figurenkeramformer tauchst du täglich in die Welt der Formen und Farben ein und verbindest Kreativität und handwerkliches Geschick nahtlos miteinander. Deine Hauptaufgabe ist es, aus einem einfachen Stück Ton kunstvolle Figuren zu schaffen. Dieser Prozess beginnt bei der Idee, folgt über das Modellieren bis hin zum Brennen und Bemalen der fertigen Werke. Jede Figur, die du formst, ist ein Zeugnis deiner künstlerischen Vision und deines technischen Könnens. Dein Arbeitsplatz könnte überall sein: in einem beschaulichen Atelier, umgeben von Skizzen und Tonblöcken, in einer lebendigen Manufaktur, wo Teamarbeit großgeschrieben wird, oder in einer Bildungseinrichtung, wo du dein Wissen und deine Fähigkeiten an die nächste Generation weitergibst. Die Wahl des Umfelds hängt von deinen persönlichen Vorlieben und beruflichen Zielen ab. Ein typischer Arbeitstag beginnt oft mit der Vorbereitung deiner Materialien: Du wählst den passenden Ton und bereitest ihn vor, indem du ihn knetest, bis die Konsistenz perfekt für die Verarbeitung ist. Dann skizzierst du, basierend auf deinen Ideen oder den Anforderungen deiner Kunden oder Kollegen, die grundlegenden Formen und beginnst mit dem eigentlichen Modellieren. Diese Phase erfordert deine volle Aufmerksamkeit und Präzision, denn jede kleine Änderung kann das Aussehen und die Ausstrahlung der Figur beeinflussen. Nachdem die Figur geformt ist, folgt das Trocknen, das je nach Größe und Dicke der Figur mehrere Tage dauern kann. Dies ist eine kritische Phase, in der der Ton langsam härten muss, um Risse oder Verformungen zu vermeiden. Anschließend kommt das Brennen im Ofen, ein Prozess, der die Figur nicht nur härter macht, sondern auch bereit für die finale Veredelung durch Glasur und Farbe. Die Bemalung deiner Figuren ist eine Kunst für sich. Hier kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen, egal ob du nun lebhafte Farben wählst oder subtile Töne bevorzugst. Das endgültige Brennen fixiert dann die Farben und verleiht den Figuren ihren dauerhaften Glanz. Dieser Beruf bietet dir nicht nur die Möglichkeit, Schönes zu schaffen, sondern auch die Chance, ständig zu lernen und zu wachsen. Jedes Projekt bringt neue Herausforderungen mit sich, und jeder Fehler ist eine Lektion in Geduld und Beharrlichkeit. Deine Arbeit als Figurenkeramformer ist ein fortwährender Prozess des Experimentierens und Entdeckens.


Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … traditionelle Techniken aus verschiedenen Kulturen und Epochen. Dies kann von antiken Raku-Techniken bis hin zu mittelalterlichen europäischen Brennmethoden reichen.
  • … wie man typische Probleme wie Risse, Verformungen oder Glasureffekte, die nicht wie erwartet ausfallen, diagnostiziert und Lösungen entwickelt.
  • … wie man Keramik effektiv für Ausstellungen präsentiert und inszeniert, was wichtige Fähigkeiten für deine spätere berufliche Laufbahn sind.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Die Berufsschule bietet dir das theoretische Rüstzeug und vertieft dein Verständnis für die Materialien und die Prozesse deines Berufs. In dem Fach Kunst und Design beginnt deine Reise in die Welt der Ästhetik. Du lernst, wie du Ideen skizzieren und entwerfen kannst. Du tauchst ein in Farbenlehre, Formgestaltung und die Prinzipien guter Komposition. Dieses Wissen hilft dir, nicht nur funktionale, sondern auch visuell ansprechende Keramikfiguren zu schaffen. In der Werkstoffkunde erfährst du alles über die verschiedenen Arten von Keramikmassen, ihre Eigenschaften und wie sie sich unter unterschiedlichen Bedingungen verhalten. Du lernst, welche Materialien für welches Projekt geeignet sind und wie du deine Werkstoffe optimal auswählst und vorbereitest. Das Fach Technologie und Verfahrenstechnik führt dich durch die technischen Aspekte der Keramikherstellung. Von den Grundlagen des Drehens und Formens bis hin zu fortgeschrittenen Brennverfahren und Glasiertechniken – du bekommst einen tiefen Einblick in die Prozesse, die nötig sind, um aus einer einfachen Tonmasse ein fertiges Produkt zu machen. Im Schulfach Geschichte der Keramik entdeckst du, wie sich die Keramikkunst durch die Jahrhunderte entwickelt hat. Du lernst über bedeutende Epochen und Stile, berühmte Keramiker und wie sich kulturelle Einflüsse in den Werken widerspiegeln. Dieses Wissen bereichert deine eigene Arbeit und inspiriert dich, traditionelle Techniken in modernen Kreationen neu zu interpretieren. Auch Zahlen spielen eine Rolle: In Mathematik und Physik lernst du, Berechnungen für Materialbedarf und Kosten zu erstellen und verstehst die physikalischen Gesetze, die beim Brennen und Trocknen deiner Werke eine Rolle spielen. Ein echter Pluspunkt deiner Ausbildung sind die Fächer Wirtschafts- und Sozialkunde. Hier bekommst du Einblicke in die Geschäftswelt, lernst etwas über Unternehmensführung und Marketing. Außerdem schärfst du dein Bewusstsein für rechtliche Aspekte und erlernst wichtige soziale Kompetenzen, die dir im Berufsleben von Nutzen sein werden.

Betriebliche Ausbildung:

Der betriebliche Teil deiner Ausbildung rückt den praktischen Aspekt deines Berufes in den Vordergrund rückt und bietet dir die Chance, das Handwerk von der Pike auf zu lernen. Hier, in der dynamischen Umgebung deines Ausbildungsbetriebs, lernst du alle Fertigkeiten, die nötig sind, um aus einer Tonmasse detaillierte und ausdrucksstarke Figuren zu formen. Deine Reise beginnt mit dem grundlegenden Verständnis der Materialien. Du lernst, verschiedene Arten von Ton zu identifizieren, zu bewerten und richtig zu lagern. Die korrekte Vorbereitung des Tons, ein notwendiger Schritt, der oft das Kneten und Aufbereiten des Materials umfasst, wird schnell zu einer deiner Routineaufgaben. Du erfährst, wie entscheidend die Konsistenz des Tons für das Endprodukt ist und wie du diese je nach Projekt anpassen kannst. Nachdem der Ton vorbereitet ist, wirst du in die Techniken des Formens eingeführt. Ob durch Handaufbau, bei dem der Ton Stück für Stück aufgebaut wird, oder durch das Drehen auf der Töpferscheibe – du entwickelst ein Gefühl für das Material und lernst, wie du deine Visionen physisch umsetzen kannst. Das Modellieren detaillierter Figuren erfordert nicht nur technisches Können, sondern auch ein tiefes Verständnis für Proportionen und Ästhetik. Diese Fähigkeiten erwirbst du durch die Anleitung erfahrener Meisterkeramiker. Ein weiterer wichtiger Aspekt deiner Ausbildung ist das Brennen der Keramik. Du lernst, Brennöfen sicher und effizient zu bedienen und verstehst die Wissenschaft hinter den verschiedenen Brennzyklen, einschließlich des Schrüh- und Glasurbrandes. Jeder Schritt wird sorgfältig überwacht, um die Qualität und Haltbarkeit der Endprodukte zu gewährleisten. Du erfährst, wie entscheidend die Temperaturführung ist und wie unterschiedliche Temperaturen und Haltezeiten das Aussehen, die Textur und die Festigkeit der Keramik beeinflussen. Darüber hinaus wirst du in die Kunst des Glasierens eingeführt. Du experimentierst mit verschiedenen Glasuren und Lasuren, lernst, wie man sie mischt, aufträgt und wie sie sich im Brennofen verhalten. Diese Phase ermöglicht es dir, Farbe und Finish deiner Kreationen zu personalisieren, wodurch jedes Stück zu einem echten Unikat wird.

Ablauf der Ausbildung

Die Zwischenprüfung findet meistens zur Mitte deiner Ausbildungszeit statt und dient dazu, den bisherigen Lernfortschritt zu überprüfen. Die Zwischenprüfung ist in der Regel praktisch orientiert, kann aber auch theoretische Elemente enthalten, die dein Wissen über Materialkunde, technische Verfahren und grundlegende gestalterische Prinzipien abfragen. Es geht dabei vor allem darum, zu zeigen, dass du die grundlegenden Techniken der Keramikherstellung beherrschst und ein grundlegendes Verständnis für die Materialien und Werkzeuge entwickelt hast. Am Ende deiner Ausbildung steht die Abschlussprüfung, die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht. Der theoretische Teil prüft dein Wissen in den Fächern, die du in der Berufsschule gelernt hast, wie Kunst und Design, Werkstoffkunde, Technologie und Verfahrenstechnik, sowie Grundlagen der Betriebswirtschaft und Sozialkunde. Der praktische Teil fordert dich heraus, eine komplexe Aufgabe zu bewältigen, bei der du eine oder mehrere Keramikfiguren nach vorgegebenen Kriterien planst, herstellst und präsentierst. Hierbei musst du alle Phasen des Prozesses von der Idee über die Fertigung bis hin zur Endbearbeitung und Präsentation selbstständig durchführen. Oft ist auch eine mündliche Prüfung oder eine Präsentation deiner Arbeit vor der Prüfungskommission Teil der Abschlussprüfung.

Wusstest du schon, dass ...

… es Überlegungen gibt, wie man Keramikmaterialien für den Bau von Habitaten auf dem Mars verwenden könnte?

… Keramik eines der wenigen künstlerischen Medien ist, das Feuer und Wasser überstehen kann? Einige der ältesten Kunstwerke, die wir heute kennen, sind Keramikfiguren aus alten Zivilisationen.

… das ständige Arbeiten mit Ton deine Hände weicher machen kann? Ton hat nämlich natürliche Eigenschaften, die die Haut pflegen – also quasi eine Schönheitsbehandlung inklusive!

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Als ausgebildeter Figurenkeramformer stehen dir die Türen zu einer Welt voller kreativer und beruflicher Möglichkeiten offen. Dein Weg könnte dich in die verschiedensten Richtungen führen, je nachdem, wo deine Interessen und Leidenschaften liegen. Du könntest als freischaffender Künstler tätig werden: Hier kannst du deine kreativen Visionen ausleben, indem du einzigartige Keramikfiguren entwirfst und fertigst, die dann auf Kunsthandwerkmärkten, in Online-Shops oder in Galerien ihren Weg zu Liebhabern schöner Objekte finden. Diese Freiheit ermöglicht es dir, deine persönliche Marke zu entwickeln und direkt mit den Käufern in Kontakt zu treten. Wenn dir ein regelmäßiges Arbeiten und Teamwork mehr zusagen, könnte eine Karriere in einer Keramikmanufaktur das Richtige für dich sein. Hier bist du Teil eines größeren Produktionsprozesses, arbeitest Hand in Hand mit anderen Fachkräften und stellst Keramikprodukte her, die vielleicht in ganz Deutschland oder sogar international Verbreitung finden. Vielleicht zieht es dich aber auch in die Bildung und du möchtest dein Wissen und deine Begeisterung für das Keramikhandwerk an andere weitergeben. Als Lehrer an Schulen oder in privaten Werkstätten könntest du sowohl jungen Schülern als auch erwachsenen Lernenden die Freuden und Feinheiten des Keramikmachens näherbringen. Diese Rolle bietet dir die Möglichkeit, direkt Einfluss auf die nächste Generation von Künstlern zu nehmen und dein Handwerk lebendig zu halten. Für diejenigen, die eine technische Herausforderung suchen, bietet sich die Rolle des technischen Beraters an. In dieser Funktion könntest du Keramikstudios oder -betrieben helfen, ihre Produktionsprozesse zu optimieren oder technische Probleme zu lösen. Dein Fachwissen macht dich zu einem geschätzten Experten auf dem Gebiet der Keramikherstellung. Ein weiterer faszinierender Bereich ist die Restauration. Hier könntest du deine Fähigkeiten einsetzen, um historische oder beschädigte Keramikobjekte zu reparieren und zu konservieren, oft für Museen oder private Sammlungen. Diese Tätigkeit verbindet handwerkliches Geschick mit einem tiefen Verständnis für die Geschichte der Keramik.

Dein voraussichtliches Gehalt als Figurenkeramformer (m/w/d)?:

Knapp 37.000 € brutto jährlich verdient man in diesem Beruf.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

In diesem kreativen und technischen Beruf sind persönliche Fähigkeiten nicht nur ein Plus, sondern eine Notwendigkeit, die deine berufliche Entwicklung vorantreibt. Die Basis deiner Tätigkeit bildet deine Kreativität und dein künstlerisches Talent. Diese ermöglichen es dir, visionäre und ästhetisch ansprechende Designs zu konzipieren. Deine Fähigkeit, innovative und einzigartige Werke zu schaffen, die sowohl technisch ausgefeilt als auch visuell beeindruckend sind, setzt dich von anderen ab und macht deine Keramiken zu begehrten Kunstwerken. Doch Kreativität allein reicht nicht aus; sie muss Hand in Hand gehen mit handwerklichem Geschick und einer außerordentlichen Präzision. Die Keramikherstellung verlangt feinmotorische Fertigkeiten und ein intuitives Gefühl für die Beschaffenheit und das Verhalten des Materials. Jeder Handgriff muss sorgfältig ausgeführt werden, um die höchste Qualität deiner Produkte zu gewährleisten. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist deine Geduld und Ausdauer. Die Prozesse in der Keramik, von der Formung bis zum Brennen, erfordern oft viel Zeit und können repetitiv sein. Ebenso ist die Fähigkeit, auch nach Fehlschlägen nicht aufzugeben und stattdessen aus jedem Missgeschick zu lernen, von unschätzbarem Wert. Dabei kommt es auch auf deine Aufmerksamkeit für Details an. Selbst kleinste Abweichungen können das Aussehen und die Funktionalität einer Figur beeinflussen, daher ist ein scharfes Auge für Feinheiten unerlässlich. Effektives Zeitmanagement spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in deinem Arbeitsalltag. Oft wirst du an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten oder hast Aufträge, die zeitlich genau abgestimmt sind. Die Fähigkeit, deine Zeit gut einzuteilen und Prioritäten zu setzen, hilft dir, deine Aufgaben effizient zu bewältigen und deine Projekte termingerecht zu vollenden. Kommunikationsfähigkeiten dürfen ebenfalls nicht unterschätzt werden. Ob du nun mit Kunden, Kollegen oder Lieferanten zu tun hast, die klare Vermittlung deiner künstlerischen Ideen und technischen Anforderungen ist entscheidend für den Erfolg deiner Arbeit. Nur wenn du effektiv kommunizierst, kannst du sicherstellen, dass deine Visionen verstanden und entsprechend umgesetzt werden. Letztlich ist eine kontinuierliche Lernbereitschaft unverzichtbar, um in der dynamischen Welt der Keramik auf dem Laufenden zu bleiben. Neue Technologien, Materialien und Techniken entwickeln sich ständig weiter. Indem du offen bleibst für neue Lernerfahrungen und bereit bist, dein Fachwissen kontinuierlich zu erweitern, sicherst du nicht nur die Qualität deiner Arbeit, sondern auch deine persönliche und berufliche Weiterentwicklung.