Berufsbild: Biologiemodellmacher (m/w/d)

Biologiemodellmacher (m/w/d)

Ein Biologiemodellmacher ist ein spezialisierter Beruf, der sowohl künstlerische Fähigkeiten als auch ein weitgreifendes Verständnis für biologische Prozesse und Strukturen erfordert. Du bist die Brücke zwischen Wissenschaft und bildlicher Darstellung, zwischen Forschung und Bildung, zwischen dem Mikroskopischen und dem Verständlichen. In deiner Rolle als Biologiemodellmacher erschaffst du detaillierte Modelle von biologischen Strukturen, die von mikroskopisch kleinen Zellstrukturen bis hin zu großen Ökosystemen reichen können. Deine Arbeit findet Anwendung in Schulen, Universitäten, Museen, Forschungseinrichtungen und auch in der medizinischen Ausbildung.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Berufsreife (Hauptschulabschluss)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 649 €
2. Jahr: 766 €
3. Jahr: 876 €

Was macht ein Biologiemodellmacher (m/w/d)?

Deine Arbeit beginnt mit einem grundlegenden Verständnis für Biologie. Du solltest eine starke Leidenschaft für die Naturwissenschaften mitbringen und bereit sein, dich immer wieder in neue Themen einzuarbeiten. Die Wissenschaft ist dynamisch und immer im Wandel; neue Entdeckungen werden täglich gemacht. Du musst auf dem Laufenden bleiben und dich mit den neuesten Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Publikationen beschäftigen. Dieses fortlaufende Lernen ist entscheidend, um genaue und aktuelle Modelle zu erstellen. Neben deinem biologischen Wissen sind künstlerische Fähigkeiten unabdingbar. Du musst in der Lage sein, präzise und detaillierte Modelle zu erstellen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch wissenschaftlich korrekt sind. Dies erfordert ein gutes Auge für Details, Farbverständnis und räumliche Vorstellungskraft. Du wirst oft mit verschiedenen Materialien arbeiten, von Ton und Plastik bis hin zu fortschrittlicheren, computergestützten Designwerkzeugen. Die Auswahl des richtigen Materials und die richtige Technik, um die gewünschten Effekte zu erzielen, sind entscheidend. In deinem Beruf wirst du eng mit Wissenschaftlern, Lehrern, Kuratoren und anderen Fachleuten zusammenarbeiten. Kommunikationsfähigkeit und Teamarbeit sind entscheidend. Du musst komplexe biologische Konzepte verstehen und sie in eine visuelle Form umsetzen, die für dein Publikum zugänglich ist. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der Ziele und Bedürfnisse deiner Auftraggeber sowie die Fähigkeit, Feedback zu empfangen und umzusetzen. In der heutigen Zeit werden biologische Modelle oft mit Hilfe von Computer-Software erstellt, die 3D-Modellierung und -Druck umfasst. Du musst mit diesen Technologien vertraut sein und bereit sein, neue Software schnell zu erlernen. Die Fähigkeit, virtuelle Modelle zu erstellen, die dann in physische Objekte umgewandelt werden können, erweitert deine Möglichkeiten und die Reichweite deiner Arbeit erheblich.



Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … deine Ideen und Konzepte effektiv zu kommunizieren, sowohl schriftlich als auch mündlich.
  • … traditionelle Materialien wie Ton, Harz und Latex sowie moderne Materialien wie synthetische Polymere und biokompatible Substanzen kennen.
  • … wie verschiedene Organismen funktionieren und interagieren, und wie du diese Informationen in deine Modelle einfließen lassen kannst.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Die Ausbildung zum Biologiemodellmacher ist in der Regel multidisziplinär angelegt und kombiniert Elemente aus Biologie, Kunst und Technologie. Die Ausbildung kann als spezialisiertes Programm innerhalb einer Kunstschule, technischen Hochschule oder Universität angeboten werden. Es umfasst in der Regel eine Mischung aus theoretischem Unterricht, praktischen Werkstätten und Projektarbeiten. Der Lehrplan ist darauf ausgerichtet, den Azubis ein Verständnis für biologische Prozesse zu vermitteln und gleichzeitig ihre künstlerischen und technischen Fähigkeiten zu entwickeln. Die theoretischen Kurse umfassen Themen wie allgemeine Biologie, Anatomie, Botanik, Zoologie und Ökologie. Die künstlerischen Kurse konzentrieren sich auf traditionelle und digitale Kunstfertigkeiten. Dazu gehören Zeichnen, Modellieren, Malen und Skulpturieren sowie Einführungen in Software für 3D-Modellierung und Grafikdesign. Diese Kurse entwickeln die praktischen Fähigkeiten, die für die Gestaltung und Herstellung von biologischen Modellen erforderlich sind. Technische Kurse decken Themen wie 3D-Druck, computergestützte Design-Software (CAD) und andere digitale Fertigungstechniken ab. Diese Kurse sind entscheidend, um die Studierenden mit den Werkzeugen und Methoden vertraut zu machen, die in der modernen Modellherstellung verwendet werden. Neben den Kernkursen können auch Kurse in Kommunikation, Präsentationstechniken und Projektmanagement angeboten werden. Diese Fähigkeiten sind wichtig für die erfolgreiche Arbeit in multidisziplinären Teams und die Präsentation der fertigen Modelle in einer Bildungs- oder Ausstellungsumgebung.

Betriebliche Ausbildung:

Während des betrieblichen Teils übernehmen die Auszubildenden konkrete Projekte und Aufgaben, die zur Herstellung und Pflege biologischer Modelle beitragen. Dies kann das Entwerfen, Erstellen und Verbessern von Modellen unter der Anleitung erfahrener Fachkräfte umfassen. Die Auszubildenden lernen dabei, komplexe biologische Konzepte in greifbare, anschauliche Modelle umzusetzen. Sie werden in die Planung und Durchführung von Ausstellungen einbezogen und tragen zu Bildungsprogrammen bei, wobei sie die Verbindung von wissenschaftlicher Genauigkeit und didaktischer Wirksamkeit praktisch erleben. Die Ziele dieses Ausbildungsteils sind vielfältig. Sie reichen von der Vermittlung praktischer Erfahrungen über die Erweiterung technischer Fähigkeiten bis hin zur Einführung in die professionellen Standards und Arbeitsabläufe des Feldes. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung von Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Problemlösungskompetenzen. Dabei ist die Begleitung durch erfahrene Mentoren und Ausbilder unerlässlich, da sie den Auszubildenden nicht nur als Ratgeber zur Seite stehen, sondern auch wertvolles Feedback zu deren Arbeit und Fortschritten geben. Ein weiterer wesentlicher Aspekt des betrieblichen Teils ist der Aufbau eines professionellen Netzwerks. Die Interaktion mit Fachleuten im Arbeitsumfeld bietet wertvolle Einblicke in die Branche und eröffnet Möglichkeiten für zukünftige Beschäftigungen.

Ablauf der Ausbildung

In deiner Ausbildung zum Biologiemodellmacher wirst du eine Reihe von Prüfungen ablegen müssen, die darauf abzielen, dein Wissen und deine Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen zu bewerten. Zu den theoretischen Prüfungen gehören in der Regel Tests über allgemeine Biologie, Anatomie, Werkstoffkunde und die Prinzipien der Modellherstellung. Diese schriftlichen Prüfungen messen dein Verständnis der wissenschaftlichen Grundlagen und technischen Aspekte deines Fachs. Zusätzlich zu den theoretischen Prüfungen wirst du auch praktische Prüfungen absolvieren, bei denen du zeigen musst, dass du in der Lage bist, qualitativ hochwertige biologische Modelle zu entwerfen und zu erstellen. Dazu kann die Fertigstellung spezifischer Modellierungsprojekte gehören, ebenso wie die Präsentation eines Portfolios deiner Arbeit, das deine Entwicklungen und Fähigkeiten demonstriert. Gegen Ende deiner Ausbildung könntest du auch eine Abschlussarbeit oder ein umfangreiches Projekt anfertigen müssen, das dein erlerntes Wissen und deine praktischen Fähigkeiten zusammenführt. Dies könnte durch eine mündliche Prüfung oder Verteidigung ergänzt werden, in der du die Gelegenheit hast, deine Arbeit zu erklären und zu verteidigen.

Wusstest du schon, dass ...

… du in die Vergangenheit reisen kannst – zumindest in biologischer Hinsicht? Durch die Rekonstruktion ausgestorbener Kreaturen wie Dinosaurier oder prähistorischer Pflanzen können Biologiemodellmacher die Vergangenheit lebendig machen.

… Biologiemodellmacher eine entscheidende Rolle in der medizinischen Bildung spielen, indem sie detaillierte und präzise Modelle menschlicher Organe und Körpersysteme erstellen? Diese Modelle helfen Medizinstudenten, die komplexe Anatomie des Menschen zu verstehen und sich auf echte chirurgische Eingriffe vorzubereiten.

… ein großer Teil deiner Arbeit als Biologiemodellmacher dem Zusammensetzen eines Puzzles ähnelt, insbesondere wenn es um die Rekonstruktion fossiler Funde oder die Visualisierung komplexer Zellstrukturen geht? Du bist ständig dabei, Teile zusammenzufügen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Du kannst in Museen, Aquarien, botanischen Gärten oder Zoos arbeiten, indem du Modelle für Ausstellungen erstellst, die Besucher über biologische Konzepte und Ökosysteme aufklären. Du könntest als Berater oder Modellmacher für Dokumentarfilme über Natur, Wissenschaftssendungen oder sogar Science-Fiction-Filme arbeiten, indem du realistische Modelle von Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen oder fiktiven Kreaturen erstellst. Unternehmen, die sich auf Bildungsressourcen spezialisieren, benötigen Experten, die lehrreiche Modelle und Replikate für den Unterricht in Schulen und Universitäten erstellen. Deine Kenntnisse in der Modellierung und Materialkunde können auch im Bereich des Produktdesigns, insbesondere bei der Entwicklung von Lehr- oder Lernhilfen, Anwendung finden. Du kannst in der Gestaltung von Themenparks, Ausstellungen oder Erlebniswelten arbeiten, wo deine Fähigkeiten genutzt werden können, um immersive und lehrreiche Umgebungen zu schaffen. Unabhängig vom gewählten Weg erfordert jede dieser Karrieren eine fortgesetzte Neugier und das Engagement, sich ständig weiterzubilden, um auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und Technologie zu bleiben. Deine spezialisierten Fähigkeiten ermöglichen es dir, in einer Vielzahl von Umgebungen zu arbeiten und einen bedeutenden Beitrag zur Bildung, Wissenschaft und Kultur zu leisten.

Dein voraussichtliches Gehalt als Biologiemodellmacher (m/w/d)?:

Das Durchschnittsgehalt eines Biologiemodellmachers liegt bei ca. 31.500 €.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Im Beruf des Biologiemodellmachers sind bestimmte persönliche Fähigkeiten besonders wichtig, um Erfolg und Genauigkeit in deiner Arbeit zu garantieren. Eine ausgeprägte Detailgenauigkeit ist unerlässlich, da du wissenschaftlich präzise Modelle erstellen musst. Kreativität ermöglicht es dir, komplexe biologische Strukturen in verständliche und ansprechende Modelle umzuwandeln, während handwerkliches Geschick für die praktische Umsetzung notwendig ist. Geduld und Ausdauer sind Schlüsselqualitäten, da die Modellerstellung zeitaufwändig und anspruchsvoll sein kann. Strategien zur Problemlösung helfen dir, Herausforderungen effektiv zu meistern, während gute Kommunikationsfähigkeiten für die Abstimmung mit Kollegen und Klienten unerlässlich sind. Selbstständigkeit ist wichtig, insbesondere bei Einzelprojekten, aber auch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit darf nicht unterschätzt werden. Ein umfassendes wissenschaftliches Verständnis unterstützt die Genauigkeit deiner Modelle, während Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft sicherstellen, dass du mit den neuesten Technologien und Erkenntnissen Schritt hältst. Organisationsfähigkeit schließlich hilft dir, deine Projekte effizient und termingerecht zu verwalten.