Der Beruf des Bestatters ist eine erfüllende und bedeutungsvolle Aufgabe, bei der du Menschen in einer ihrer schwersten Zeiten begleitest und unterstützt. Als Bestatter planst und organisierst du Beerdigungen und Trauerfeiern, um den Verstorbenen einen würdevollen Abschied zu ermöglichen und den Angehörigen Trost zu spenden.
Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Mittlere Reife (Realschulabschluss)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 649 € - 1218 €
2. Jahr: 766 € - 1268€
3. Jahr: 876 € - 1314 €
Was macht eine Bestattungsfachkraft (m/w/d)?
Als Bestatter übernimmst du eine Vielzahl von Aufgaben, die nicht nur technisch und organisatorisch anspruchsvoll sind, sondern auch tiefgreifend menschlich und erfüllend. Deine Arbeit ist eine einzigartige Mischung aus praktischen Tätigkeiten und emotionaler Unterstützung, die dir die Möglichkeit bietet, Menschen in schwierigen Zeiten beizustehen und ihnen Trost zu spenden. Deine erste und vielleicht wichtigste Aufgabe ist es, die Familien der Verstorbenen zu beraten und zu unterstützen. Du wirst eng mit ihnen zusammenarbeiten, um ihre Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen. Dabei hilfst du ihnen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, sei es bei der Wahl des Sarges oder der Urne, der Gestaltung der Trauerfeier oder der Auswahl der Blumen und Musik. Deine einfühlsame Art und dein offenes Ohr sind hier von unschätzbarem Wert, denn oft brauchen die Angehörigen jemanden, der ihnen Sicherheit und Unterstützung bietet. Die Planung und Organisation einer Bestattung sind Kernaufgaben deines Berufs. Du koordinierst die Abläufe, stellst sicher, dass alle notwendigen Formalitäten erledigt werden, und sorgst dafür, dass die Trauerfeier nach den Wünschen der Familie abläuft. Dazu gehört auch die Terminabsprache mit Friedhöfen, Krematorien und Kirchen sowie die Bestellung und Lieferung von Blumenschmuck und Trauerkarten. Dein Organisationstalent ist hier gefragt, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Am Tag der Bestattung bist du vor Ort und sorgst dafür, dass alles nach Plan verläuft. Du kümmerst dich um den Auf- und Abbau der Dekoration, die Bereitstellung des Sarges oder der Urne und die Koordination der Trauergäste. Dabei bist du stets ein ruhiger und besonnener Ansprechpartner für die Familie und stellst sicher, dass die Zeremonie würdevoll und respektvoll abläuft. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die hygienische Versorgung und Herrichtung der Verstorbenen. Du wirst in speziellen Techniken geschult, um die Verstorbenen würdevoll zu versorgen und für die Aufbahrung vorzubereiten. Diese Aufgabe erfordert Fingerspitzengefühl und Respekt, da es darum geht, den Verstorbenen einen würdigen letzten Auftritt zu ermöglichen und den Angehörigen ein Abschiednehmen zu erleichtern. Auch in rechtlichen Angelegenheiten bist du ein wichtiger Ansprechpartner für die Familien. Du hilfst ihnen bei der Beantragung von Sterbeurkunden, der Abwicklung von Versicherungen und der Regelung des Nachlasses. Dabei ist es wichtig, dass du dich gut mit den entsprechenden Vorschriften auskennst und den Familien kompetent zur Seite stehen kannst. Jede Trauerfeier ist einzigartig, und du hast die Möglichkeit, diese individuell zu gestalten. Deine Kreativität und Flexibilität sind gefragt, um persönliche und bedeutungsvolle Abschiede zu ermöglichen. Du arbeitest eng mit den Angehörigen zusammen, um die Feier nach ihren Vorstellungen zu gestalten, sei es durch besondere Rituale, persönliche Reden oder spezielle Musikstücke. Dies gibt dir die Gelegenheit, deine künstlerische Seite einzubringen und den Familien eine unvergessliche Erinnerung zu schaffen.
Während deiner Ausbildung lernst du …
- … wie du persönliche Rituale, spezielle Musikstücke und besondere Dekorationen in die Zeremonie integrieren kannst, um den Verstorbenen und ihren Familien einen einzigartigen und bedeutsamen Abschied zu ermöglichen.
- … respektvoll und kompetent mit Angehörigen aus verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen zu arbeiten und ihren spezifischen Bedürfnissen gerecht zu werden.
- … wie du Menschen in ihrer Trauer professionell und einfühlsam begleiten kannst.
Inhalt der Ausbildung
Schulische Ausbildung:
Die schulische Ausbildung zum Bestatter umfasst eine Vielzahl von Fächern, die dir das notwendige Wissen und die Fähigkeiten für diesen vielseitigen Beruf vermitteln. Während der Ausbildung besuchst du sowohl theoretische als auch praktische Unterrichtseinheiten, die dir ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Aspekte des Bestattungswesens vermitteln. Eines der zentralen Fächer ist die Bestattungskunde. Hier lernst du alles über die verschiedenen Bestattungsarten, von Erdbestattungen über Feuerbestattungen bis hin zu alternativen Bestattungsmethoden wie Seebestattungen. Du erfährst, welche rechtlichen Vorgaben und hygienischen Standards bei der Durchführung zu beachten sind und wie du diese in der Praxis umsetzt. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Trauerbegleitung und Psychologie. In diesem Fach wirst du in die Grundlagen der Trauerpsychologie eingeführt und lernst, wie du Trauernde professionell unterstützen kannst. Auch Rechts- und Verwaltungskunde ist ein wesentlicher Bestandteil der schulischen Ausbildung. Hier setzt du dich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des Bestattungswesens auseinander. Du lernst, wie du Sterbeurkunden korrekt beantragst, welche gesetzlichen Vorschriften es zu beachten gilt und wie du Versicherungsfragen klärst. Dieses Wissen ist essenziell, um die organisatorischen Aspekte deines Berufs kompetent zu meistern. In der Hygienekunde erhältst du umfassende Kenntnisse über die hygienischen Anforderungen im Bestattungswesen. Du lernst, wie du Verstorbene versorgst und welche Techniken und Mittel dabei zum Einsatz kommen. Ein weiteres Fach ist die Gestaltung und Durchführung von Trauerfeiern. Hier wirst du darin geschult, wie du individuelle und persönliche Abschiedszeremonien planst und durchführst. Du erfährst, welche kulturellen und religiösen Bräuche es gibt und wie du diese respektvoll in die Gestaltung der Trauerfeier integrierst. Darüber hinaus beinhaltet die schulische Ausbildung auch Fächer wie Betriebswirtschaft und Marketing. Diese vermitteln dir die notwendigen Kenntnisse, um einen Bestattungsbetrieb erfolgreich zu führen und zu vermarkten. Du lernst, wie du betriebswirtschaftliche Prozesse optimierst, Marketingstrategien entwickelst und dein Unternehmen im Wettbewerbsumfeld positionierst.
Betriebliche Ausbildung:
Du wirst in einem Bestattungsunternehmen arbeiten und dort aktiv in den Arbeitsalltag integriert. Zu Beginn deiner Ausbildung wirst du oft bei Trauergesprächen assistieren. Dabei lernst du, wie einfühlsame und informative Gespräche mit den Angehörigen geführt werden. Du beobachtest, wie dein Ausbilder die Wünsche und Bedürfnisse der Familien erfragt und ihnen verschiedene Optionen für die Bestattung und Trauerfeier vorstellt. Mit der Zeit wirst du selbst erste Gespräche führen und dabei lernen, wie wichtig Geduld und Zuhören sind. Ein wichtiger Teil deiner Ausbildung ist die Vorbereitung und Durchführung von Bestattungen. Du wirst lernen, wie Särge und Urnen vorbereitet und dekoriert werden, wie Trauerhallen und Grabstätten gestaltet und wie die technische Abwicklung der Bestattung erfolgt. Dies umfasst das Tragen des Sarges, die Koordination der Trauergäste und die Durchführung der Zeremonie. Du wirst in alle Schritte einbezogen und lernst, wie man eine Bestattung würdevoll und reibungslos gestaltet. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Überführung von Verstorbenen. Du wirst lernen, wie Verstorbene transportiert werden, sei es vom Sterbeort ins Bestattungsunternehmen oder vom Bestattungsunternehmen zum Friedhof oder Krematorium. Dabei sind Sorgfalt und Respekt entscheidend, um den Verstorbenen und ihren Angehörigen gerecht zu werden. Du wirst auch in die hygienische Versorgung und Herrichtung der Verstorbenen eingeführt. Dies umfasst das Waschen, Ankleiden und gegebenenfalls das Einbalsamieren der Verstorbenen. Du lernst, wie du diese Aufgaben mit der nötigen Würde und Professionalität ausführst. Diese Tätigkeiten sind essenziell, um den Verstorbenen einen respektvollen letzten Auftritt zu ermöglichen. Neben den praktischen Aufgaben im Bereich der Bestattungen wirst du auch in die Büroarbeit und Verwaltung eingeführt. Du lernst, wie Sterbeurkunden beantragt, Versicherungen abgewickelt und Rechnungen erstellt werden. Auch die Pflege der Kundenakten und die Kommunikation mit Behörden gehören zu deinen Aufgaben. Diese organisatorischen Tätigkeiten sind wichtig, um den reibungslosen Ablauf der Bestattungen zu gewährleisten. Du wirst bei der Planung und Gestaltung von Trauerfeiern mitwirken. Dies umfasst die Auswahl von Musik, das Bestellen von Blumen und die Dekoration der Trauerhalle. Du lernst, wie man eine persönliche und individuelle Trauerfeier nach den Wünschen der Angehörigen gestaltet. Deine Kreativität und dein Einfühlungsvermögen sind dabei gefragt. Während deiner betrieblichen Ausbildung wirst du auch an verschiedenen Fortbildungen und Seminaren teilnehmen. Diese ergänzen deine praktische Ausbildung und vertiefen dein Wissen in speziellen Bereichen wie Trauerbegleitung, rechtliche Aspekte oder neue Bestattungsformen.
Ablauf der Ausbildung
Während deiner Ausbildung zum Bestatter musst du mehrere Prüfungen bestehen, die sowohl dein theoretisches Wissen als auch deine praktischen Fähigkeiten abdecken. Zur Mitte der Ausbildung legst du eine Zwischenprüfung ab, die schriftliche Tests in Bestattungskunde, Trauerpsychologie, Rechts- und Verwaltungskunde sowie Hygiene umfasst. Am Ende der Ausbildung folgt die Abschlussprüfung, die in einen schriftlichen, einen praktischen und einen mündlichen Teil gegliedert ist. Im schriftlichen Teil werden deine Kenntnisse in den Bereichen Bestattungswesen, Trauerbegleitung, Recht und Verwaltung sowie Hygiene geprüft. Der praktische Teil umfasst die Demonstration deiner Fähigkeiten in der Durchführung einer Bestattung, der hygienischen Versorgung eines Verstorbenen und der Beratung von Angehörigen. Im mündlichen Prüfungsgespräch wirst du zu verschiedenen Themenbereichen befragt, wobei besonders deine Beratungs- und Kommunikationsfähigkeit bewertet wird.
Wusstest du schon, dass ...
… Bestattungsrituale die ältesten dokumentierten Praktiken der Menschheit sind? Archäologische Funde belegen, dass bereits vor mehr als 100.000 Jahren Neandertaler ihre Toten bestatteten und mit Grabbeigaben versahen.
… es einen wachsenden Trend zu umweltfreundlichen Bestattungsarten gibt? Dazu gehören Bio-Särge, die aus nachhaltigen Materialien hergestellt werden, und natürliche Begräbnisse, bei denen der Körper in einem ökologisch sensiblen Gebiet beigesetzt wird.
… Bestatter manchmal mit der Polizei und Forensik zusammenarbeiten, um bei der Identifizierung von Verstorbenen zu helfen und in Kriminalfällen zu unterstützen?
Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:
Nach Abschluss deiner Ausbildung zum Bestatter stehen dir zahlreiche spannende Perspektiven offen. Die Bestattungsbranche wächst stetig und bietet eine stabile Karrierebasis. Du könntest dich auf Trauerbegleitung oder Thanatopraxie spezialisieren, um gefragte Dienstleistungen anzubieten und dich von der Masse abzuheben. Mit ausreichend Erfahrung könntest du dein eigenes Bestattungsunternehmen gründen und innovative Konzepte verwirklichen. Deine unternehmerischen Fähigkeiten würden dir erlauben, die Bestattungskultur aktiv mitzugestalten. In einem bestehenden Unternehmen könntest du eine leitende Position anstreben, Teams führen und strategische Entscheidungen treffen. Deine Erfahrung würde helfen, effiziente Abläufe zu gestalten und innovative Ideen umzusetzen. Mit deinem Fachwissen könntest du zukünftige Bestatter ausbilden und dein Wissen weitergeben. Als Ausbilder oder Dozent würdest du zur Qualifizierung neuer Fachkräfte beitragen und die Standards der Branche vorantreiben. Die Bestattungsbranche bietet auch internationale Perspektiven. Du könntest in multikulturellen Bestattungsdiensten arbeiten oder als Berater weltweit tätig werden und neue kulturelle Erfahrungen sammeln. Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, wie die Entwicklung von Online-Trauerportalen oder virtuellen Gedenkseiten. Hier kannst du kreativ und innovativ tätig werden. Mit einem wachsenden Umweltbewusstsein steigt die Nachfrage nach ökologischen Bestattungen. Du könntest dich auf grüne Bestattungen spezialisieren und somit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die Zukunft in der Bestattungsbranche bietet dir vielfältige Chancen, deine Karriere individuell zu gestalten und weiterzuentwickeln.
Dein voraussichtliches Gehalt als Bestattungsfachkraft (m/w/d)?:
Knapp 35.000 € verdient man als Bestatter im Durchschnitt.
Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?
Der Beruf des Bestatters ist eine ehrenvolle und bedeutungsvolle Tätigkeit, die sowohl Mitgefühl als auch professionelle Fähigkeiten erfordert. Dein Einfühlungsvermögen ist essenziell, um den Angehörigen Trost zu spenden und ihnen in ihrer schwersten Zeit beizustehen. Diese Fähigkeit wird dir helfen, auf die Bedürfnisse der Trauernden einzugehen und ihnen das Gefühl zu geben, verstanden und unterstützt zu werden. Eine klare und einfühlsame Kommunikation ist entscheidend. Du wirst mit Menschen in verschiedenen emotionalen Zuständen sprechen, und es ist wichtig, dass du ihnen Informationen klar und verständlich vermittelst. Deine Fähigkeit, zuzuhören und auf ihre Wünsche einzugehen, wird den Unterschied ausmachen und ihnen Vertrauen schenken. Die Planung und Durchführung einer Beerdigung erfordert eine Vielzahl organisatorischer Fähigkeiten. Von der Koordination der Bestattungsrituale bis hin zur Verwaltung der bürokratischen Abläufe – deine Fähigkeit, den Überblick zu behalten und alles sorgfältig zu planen, wird dir helfen, den Prozess reibungslos und würdevoll zu gestalten. In emotional aufgeladenen Situationen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Deine Besonnenheit und dein sachliches Handeln helfen nicht nur den Trauernden, sondern auch dir selbst, mit den Herausforderungen des Berufes umzugehen. Der Umgang mit Verstorbenen erfordert ein hohes Maß an Respekt und Würde. Du wirst lernen, jede Aufgabe mit der nötigen Achtung zu erfüllen, und sicherstellen, dass jede Beerdigung so gestaltet wird, dass sie den Verstorbenen und ihren Angehörigen gerecht wird. Der Beruf des Bestatters kann emotional herausfordernd sein. Eine gesunde psychische Belastbarkeit wird dir helfen, mit den traurigen Momenten umzugehen und dich gleichzeitig auf das Positive zu konzentrieren – nämlich den Menschen in ihrer Trauer eine Stütze zu sein und ihnen einen würdevollen Abschied zu ermöglichen. Jede Familie und jede Trauerfeier ist einzigartig. Deine Kreativität und Flexibilität ermöglichen es dir, individuelle und persönliche Abschiede zu gestalten, die den Wünschen der Verstorbenen und ihrer Angehörigen entsprechen.