Berufsbild: Metallblasinstrumentenmacher (m/w/d)

Metallblasinstrumentenmacher (m/w/d)

Als Metallblasinstrumentenmacher verwandelt man schlichte Metallrohre in wahre Meisterwerke der Musik und lässt aus Kupfer und Messing melodische Wunder entstehen. In der Werkstatt wird gehämmert und poliert, begleitet vom gelegentlichen Trompetenstoß zur Qualitätsprüfung. Jeden Tag werden hier Trompeten, Posaunen und Tubas zum Leben erweckt.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Mittlere- oder Hochschulreife (Realschulabschluss oder Abitur)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 649 € - 1198 €
2. Jahr: 766 € - 1232 €
3. Jahr: 876 € - 1326 €

Was macht ein Metallblasinstrumentenmacher (m/w/d)?

Als Metallblasinstrumentenmacher ist dein Arbeitsplatz ein kreatives Chaos aus glänzendem Messing, Kupfer und einer Vielzahl von Werkzeugen. Dein Tag in der Werkstatt beginnt oft mit dem Material, das du sorgfältig auswählst und vorbereitest. Du entscheidest, welches Metall sich am besten für das jeweilige Instrument eignet. Mit geübten Handgriffen formst du die Rohre und Bleche, oft mithilfe eines Brenners, um das Metall geschmeidig zu machen. Deine Hände sind präzise und erfahren, jede Biegung, jede Schweißnaht sitzt perfekt. Hier ist Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt, denn jeder kleine Fehler kann den Klang des Instruments beeinträchtigen. Dann geht es weiter zum Montieren: Du setzt die einzelnen Teile eines Instruments wie ein komplexes Puzzle zusammen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie aus scheinbar losen Teilen nach und nach eine Trompete, eine Posaune oder eine Tuba entsteht. Hierbei verwendest du Lötwerkzeuge und spezielle Klebstoffe, um die Verbindungen zu sichern. Deine Arbeit erfordert nicht nur handwerkliches Können, sondern auch ein tiefes Verständnis für Akustik und Klang. Ein besonders spannender Teil deines Tages ist die Feinabstimmung. Du überprüfst die Qualität des Klangs, indem du das Instrument selbst spielst oder einem Kollegen übergibst. Du horchst genau hin, justierst die Ventile, passt den Schalltrichter an und sorgst dafür, dass jede Note klar und rein klingt. Dabei ist dein Gehör dein wichtigstes Werkzeug, und oft reicht eine kleine Anpassung, um den Klang zu perfektionieren. Neben dem Bau neuer Instrumente gehört auch die Reparatur zu deinen Aufgaben. Musiker aus der ganzen Region bringen ihre wertvollen Stücke zu dir, wenn sie beschädigt sind oder nicht mehr richtig klingen. Mit deinem geübten Auge findest du schnell die Problemstellen und setzt alles daran, die Instrumente wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Auch die Pflege und Wartung der Instrumente liegt in deinen Händen. Du polierst und reinigst sie, sodass sie nicht nur gut klingen, sondern auch glänzen wie neu. Dieser Teil deiner Arbeit erfordert ebenfalls viel Geduld und Hingabe, denn ein gut gepflegtes Instrument kann Generationen überdauern. Deine Werkstatt ist ein Ort der Kreativität und Handwerkskunst.


Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … wie unterschiedliche Metalle und Formen den Klang eines Instruments beeinflussen.
  • … kreative und präzise Löttechniken, um winzige Teile zu verbinden, ohne die Klangqualität zu beeinträchtigen.
  • … wie wichtig Ergonomie beim Design von Blasinstrumenten ist.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Neben den allgemeinen Fächern wie Mathematik, Deutsch und Wirtschaftskunde wirst du eine Reihe von fachbezogenen Fächern besuchen, die speziell auf dein Handwerk zugeschnitten sind. In Werkstoffkunde lernst du alles über die verschiedenen Materialien, die in deinem Handwerk verwendet werden. Du erfährst, wie unterschiedliche Metalle wie Messing, Kupfer und Nickel auf Bearbeitungsprozesse reagieren und welche Eigenschaften sie für den Instrumentenbau besonders geeignet machen. Du lernst, wie man die richtigen Werkstoffe auswählt und optimal verarbeitet. Ein faszinierendes Fach ist Akustik und Schalllehre. Hier wirst du in die Grundlagen der Akustik eingeführt. Du lernst, wie Schall entsteht, sich ausbreitet und wie verschiedene Materialien und Bauformen den Klang eines Instruments beeinflussen. Diese Kenntnisse sind essenziell, um Instrumente zu bauen, die perfekt klingen. In Instrumentenkunde tauchst du tief in die Welt der Musikinstrumente ein. Du lernst die verschiedenen Typen von Metallblasinstrumenten kennen, ihre Geschichte, Bauweisen und Besonderheiten. Dieses Fach hilft dir, ein umfassendes Verständnis für die Vielfalt der Instrumente zu entwickeln, die du später herstellen und reparieren wirst. Technisches Zeichnen ist ein weiteres wichtiges Fach. Hier erlernst du das präzise Anfertigen von technischen Zeichnungen und Bauplänen. Du lernst, wie man maßstabsgetreue Skizzen und Pläne erstellt, die als Grundlage für den Bau dienen. Dies umfasst sowohl traditionelle Zeichentechniken als auch moderne CAD-Programme. Löt- und Schweißtechnik bringt dir die verschiedenen Techniken des Lötens und Schweißens bei, die du benötigst, um die einzelnen Teile eines Instruments sicher zu verbinden. Obwohl du hauptsächlich handwerklich tätig bist, spielt auch die Musiktheorie eine wichtige Rolle in deiner Ausbildung. In Musiktheorie und Gehörbildung lernst du die Grundlagen der Musiktheorie, um ein besseres Verständnis für die Musikstücke zu entwickeln, die auf den von dir hergestellten Instrumenten gespielt werden. Zudem trainierst du dein Gehör, um feine Klangunterschiede erkennen und beurteilen zu können. Berufs- und Arbeitspädagogik bereitet dich auf den Umgang mit Kunden und die Vermittlung deines Handwerks vor. Du lernst, wie du Beratungsgespräche führst, Aufträge annimmst und Kundenwünsche umsetzt. Zudem erhältst du Einblicke in die Ausbildung von Lehrlingen und die pädagogischen Methoden, die dabei helfen, dein Wissen weiterzugeben. 

Betriebliche Ausbildung:

Zu Beginn deiner Ausbildung lernst du die grundlegenden Techniken der Materialbearbeitung. Du arbeitest mit verschiedenen Metallen wie Messing, Kupfer und Nickel und erfährst, wie man diese Materialien richtig formt und bearbeitet. Dies umfasst das Schneiden, Biegen und Löten von Metallteilen. Du lernst, wie man Rohre und Bleche in die gewünschte Form bringt, um sie später zu Instrumententeilen zusammenzusetzen. Ein zentraler Teil deiner Ausbildung ist die Montage der einzelnen Bauteile zu einem fertigen Instrument. Du setzt die vorbereiteten Teile zusammen und verwendest verschiedene Verbindungstechniken wie Löten und Schweißen. Dabei ist Präzision gefragt, um sicherzustellen, dass die Verbindungen stabil und luftdicht sind, was entscheidend für die Klangqualität des Instruments ist. Nach der Montage folgt die Feinabstimmung des Instruments. Du prüfst die Klangqualität und nimmst gegebenenfalls Anpassungen vor. Dies kann das Justieren der Ventile, das Anpassen des Schalltrichters oder das Feilen und Schleifen von kleinen Unregelmäßigkeiten umfassen. Du entwickelst ein feines Gehör und ein gutes Auge für Details, um sicherzustellen, dass das Instrument perfekt klingt. Ein wichtiger Teil deiner Ausbildung besteht in der Reparatur und Wartung von Instrumenten. Musiker bringen ihre beschädigten oder verstimmten Instrumente zu dir, und du lernst, Fehler zu diagnostizieren und zu beheben. Diese Aufgaben fördern dein handwerkliches Geschick und deine Problemlösungsfähigkeiten. Auch die Pflege und Instandhaltung der Instrumente gehören zu deinen Aufgaben. Du lernst, wie man Instrumente richtig reinigt, poliert und konserviert, damit sie lange halten und stets in bestem Zustand sind. Im Laufe deiner Ausbildung wirst du immer wieder in den direkten Kundenkontakt eingebunden. Du lernst, wie man Kunden berät und ihre Wünsche in die Herstellung oder Reparatur einfließen lässt. Dies umfasst das Besprechen von Anpassungen an einem Instrument oder die Empfehlung geeigneter Pflegeprodukte. Der Kundenkontakt ist ein wichtiger Aspekt deines Berufs, da zufriedene Kunden oft die beste Werbung für deine Werkstatt sind. Ein weiterer wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung ist die kontinuierliche Reflexion deiner Arbeit und das Einholen von Feedback. Du besprichst regelmäßig mit deinen Ausbildern den Fortschritt deiner Ausbildung und erhältst wertvolle Rückmeldungen, die dir helfen, dich stetig zu verbessern und neue Techniken zu erlernen.

Ablauf der Ausbildung

Am Ende deiner Ausbildung zum Metallblasinstrumentenmacher warten wichtige Prüfungen, die dein Wissen und Können auf die Probe stellen. Du wirst sowohl eine theoretische als auch eine praktische Prüfung absolvieren müssen. In der theoretischen Prüfung werden deine Kenntnisse in Werkstoffkunde, Akustik, Instrumentenkunde und technischem Zeichnen getestet. Die praktische Prüfung umfasst die Herstellung eines Metallblasinstruments von Grund auf, einschließlich der Materialbearbeitung, Montage, Feinabstimmung und eventuellen Reparaturen. Diese Prüfungen sind anspruchsvoll und erfordern Präzision, Geschick und ein tiefes Verständnis deines Handwerks, doch sie sind der letzte Schritt auf dem Weg zu deiner Qualifikation als Metallblasinstrumentenmacher.

Wusstest du schon, dass ...

… die größte spielbare Tuba der Welt über 2,20 Meter hoch ist und einen Schalltrichterdurchmesser von 1,20 Metern hat? Sie wurde von einem deutschen Instrumentenbauer gefertigt.

… ein Trompeter beim Spielen bis zu 1.200 Liter Luft pro Stunde verbraucht, was etwa dem doppelten Sauerstoffverbrauch eines normalen Menschen entspricht?

… einige Tiere, wie die Elefanten, trompetenartige Töne erzeugen? Die Forschung hat gezeigt, dass die Trompetenklänge der Elefanten eine ähnliche Frequenz wie menschliche Trompeten haben.

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Deine erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse bieten dir vielfältige Möglichkeiten, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten und dein Handwerk auszuüben, beispielsweise die Selbstständigkeit. Du könntest deine eigene Werkstatt eröffnen und als eigenständiger Metallblasinstrumentenmacher arbeiten. Dies würde dir die Freiheit geben, neue Instrumente zu kreieren, Reparaturen anzubieten und individuelle Kundenwünsche zu erfüllen. Deine eigene Werkstatt ermöglicht es dir, deinen individuellen Stil zu entwickeln und kreativ tätig zu sein. Alternativ könntest du eine Anstellung in einer etablierten Instrumentenbauwerkstatt oder einem größeren Unternehmen suchen. Hier würdest du in einem Team arbeiten und von der Erfahrung deiner Kollegen profitieren. Solche Positionen bieten oft stabile Arbeitsbedingungen und die Gelegenheit, an einer Vielzahl von Projekten mitzuwirken. Du hast auch die Möglichkeit, dich weiterzubilden und dich auf bestimmte Instrumente oder Techniken zu spezialisieren. Zusätzliche Qualifikationen in Bereichen wie historische Instrumente oder anspruchsvolle Reparaturen könnten deinen beruflichen Werdegang bereichern. Es gibt auch Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Akustik, Materialwissenschaften und neuen Technologien im Instrumentenbau. Eine weitere Karriereoption ist die Arbeit in einem Musikgeschäft. Musikgeschäfte benötigen Experten, um Kunden zu beraten, Reparaturen durchzuführen und Instrumente zu warten. Diese Positionen erfordern sowohl handwerkliches Geschick als auch gute Kommunikationsfähigkeiten, da du regelmäßig mit Kunden interagierst und ihnen bei der Auswahl und Pflege ihrer Instrumente hilfst. Auch in einem Orchester oder einer Musikschule könntest du tätig werden. Manche Orchester und Musikschulen haben eigene Werkstätten oder arbeiten eng mit Instrumentenbauern zusammen. In solchen Positionen wärst du direkt vor Ort für die Wartung und Reparatur der Instrumente zuständig und würdest mit professionellen Musikern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass ihre Instrumente in einwandfreiem Zustand sind. Eine weitere spannende Möglichkeit ist die Restaurierung historischer Instrumente. Museen und Sammler suchen oft nach qualifizierten Fachleuten, die in der Lage sind, alte und wertvolle Instrumente zu restaurieren und zu konservieren. Diese Arbeit erfordert spezielle Kenntnisse und Präzision, bietet aber die Gelegenheit, an einzigartigen und historischen Projekten zu arbeiten. In der Industrie könntest du in der Entwicklung und Forschung neuer Materialien und Technologien für den Instrumentenbau tätig werden. Dies könnte die Arbeit in einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines großen Musikinstrumentenherstellers umfassen oder die Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen beinhalten. Schließlich könntest du auch in kreativen Bereichen tätig werden, wie zum Beispiel in der Gestaltung und Herstellung von Kunstobjekten oder maßgefertigten Designstücken aus Metall.

Dein voraussichtliches Gehalt als Metallblasinstrumentenmacher (m/w/d)?:

Als Metallblasinstrumentenmacher verdient man rund 35.000 € im Jahr.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Handwerkliches Geschick ist die Grundlage dieses Berufs. Du arbeitest täglich mit deinen Händen, formst und bearbeitest Metall, montierst Teile und führst präzise Löt- und Schweißarbeiten durch. Deine Fähigkeit, feinmotorische Aufgaben genau und sorgfältig auszuführen, bestimmt die Qualität der Instrumente, die du herstellst oder reparierst. Geduld und Ausdauer sind in diesem Beruf unerlässlich. Die Herstellung und Reparatur von Metallblasinstrumenten erfordern oft langwierige und detaillierte Arbeiten. Geduld hilft dir, auch bei komplexen Aufgaben nicht die Nerven zu verlieren und kontinuierlich hohe Qualität zu liefern. Präzision und Detailgenauigkeit sind entscheidend, da schon kleine Abweichungen die Klangqualität eines Instruments erheblich beeinflussen können. Du musst in der Lage sein, präzise Messungen vorzunehmen und sorgfältig zu arbeiten, um sicherzustellen, dass jedes Teil perfekt passt und funktioniert. Ein gutes musikalisches Verständnis ist von Vorteil, um die Bedürfnisse der Musiker, mit denen du zusammenarbeitest, besser zu verstehen. Kenntnisse in Musiktheorie und ein geschultes Gehör helfen dir, den Klang deiner Instrumente zu beurteilen und Feinabstimmungen vorzunehmen. Problemlösungsfähigkeiten sind wichtig, insbesondere bei der Reparatur beschädigter Instrumente. Du musst in der Lage sein, Fehler schnell zu diagnostizieren und effektive Lösungen zu finden. Kreatives Denken und die Fähigkeit, improvisieren zu können, sind hier von großem Vorteil. Gute Kommunikationsfähigkeiten sind essenziell, besonders wenn du mit Kunden arbeitest. Du musst in der Lage sein, ihre Bedürfnisse zu verstehen, sie kompetent zu beraten und ihre Wünsche in die Herstellung oder Reparatur ihrer Instrumente einfließen zu lassen. Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind besonders wichtig, wenn du als selbstständiger Metallblasinstrumentenmacher arbeitest. Du musst deine Werkstatt organisieren, Projekte planen und sicherstellen, dass alle Arbeiten termingerecht und in hoher Qualität ausgeführt werden. Eigeninitiative und eine proaktive Arbeitsweise sind hierbei entscheidend. Die Bereitschaft, ständig dazuzulernen und sich neuen Technologien und Methoden anzupassen, ist in diesem Beruf von großem Vorteil. Die Instrumentenbau-Branche entwickelt sich ständig weiter, und um wettbewerbsfähig zu bleiben, musst du offen für Weiterbildungen und neue Techniken sein.