Berufsbild: Bergbautechnologe in der Fachrichtung Tiefbautechnik (m/w/d)

Bergbautechnologe der Fachrichtung Tiefbautechnik (m/w/d)

Ein Bergbautechnologe der Fachrichtung Tiefbautechnik ist für die Planung, Durchführung und Überwachung von untertägigen Bergbauprojekten verantwortlich. Dies umfasst das Abteufen von Schächten, den Vortrieb von Strecken und das Ausbrechen von Rohstoffen. Er arbeitet mit modernster Technik, um die Sicherheit und Effizienz im Bergbau zu gewährleisten. Zudem führt er geologische Untersuchungen durch, überwacht den Zustand der Grubengebäude und sorgt für die Einhaltung von Umwelt- und Sicherheitsstandards.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Mittlere Reife (Realschulabschluss)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 842 € - 965 €
2. Jahr: 907 € - 1113 €
3. Jahr: 985 € - 1321 €

Was macht ein Bergbautechnologe in der Fachrichtung Tiefbautechnik (m/w/d)?

Ein Bergbautechnologe der Fachrichtung Tiefbautechnik ist spezialisiert auf die untertägige Gewinnung von Rohstoffen und die Errichtung sowie Wartung von Infrastruktur im Bergbau. Diese Fachrichtung erfordert ein tiefgehendes Verständnis der geologischen Gegebenheiten, umfangreiche technische Kenntnisse und ein starkes Bewusstsein für Sicherheit und Umwelt. Zu den Aufgaben in der Fachrichtung Tiefbautechnik gehört der Schacht- und Tunnelbau. Der Bergbautechnologe plant und führt das Abteufen von Schächten sowie den Vortrieb von Tunneln durch. Hierbei kommen spezielle Bohr- und Sprengtechniken zum Einsatz, um Gestein abzubauen und Zugangswege zu schaffen. Die Überwachung der Stabilität der Grubengebäude ist essenziell, um die Sicherheit der unterirdischen Strukturen zu gewährleisten. Ein weiterer wesentlicher Aufgabenbereich ist die Rohstoffgewinnung. Der Bergbautechnologe stellt eine effiziente und sichere Rohstoffgewinnung unter Tage sicher. Dies beinhaltet den Einsatz und die Wartung von Maschinen und Geräten zur Förderung von Rohstoffen wie Erz und Kohle. Er optimiert die Abbauprozesse kontinuierlich, um die maximale Ausbeute zu erzielen und gleichzeitig die Risiken für die Arbeiter zu minimieren. Geologische Untersuchungen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. Zur Planung des Abbaus führt der Bergbautechnologe geologische und geophysikalische Messungen durch. Diese Untersuchungen helfen dabei, die Struktur und Ausdehnung der Lagerstätten zu bestimmen. Die Analyse und Interpretation der geologischen Daten ist entscheidend, um effiziente und sichere Abbauverfahren zu entwickeln. Im Vergleich zu anderen Fachrichtungen wie der Tagebautechnik, Aufbereitungstechnik und Bohrtechnik zeigt sich, dass Tiefbautechnologen hauptsächlich unter Tage arbeiten, während Tagebautechnologen im oberirdischen Bergbau tätig sind. Die Arbeit unter Tage erfordert besondere Kenntnisse und Techniken zur Bewältigung der besonderen Herausforderungen, die der unterirdische Abbau mit sich bringt.


Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … geophysikalische Messmethoden und die Interpretation geologischer Daten.
  • … wie man Schächte abteuft, Tunnel vorantreibt und die Stabilität der unterirdischen Strukturen sichert.
  • … die Wiederherstellung und Renaturierung von Abbauflächen.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Im Fach Geologie lernen die Auszubildenden die Grundlagen der Gesteinskunde und Lagerstättenkunde. Sie erwerben Kenntnisse über die Entstehung, Eigenschaften und Klassifizierung von Gesteinen sowie die geologischen Prozesse, die zur Bildung von Rohstoffvorkommen führen. Bergbautechnik ist ein weiteres zentrales Fach. Hier werden die verschiedenen Methoden des untertägigen Bergbaus vermittelt, einschließlich des Schacht- und Tunnelbaus. Die Schüler lernen die technischen Verfahren kennen, die beim Vortrieb von Strecken und dem Abteufen von Schächten angewendet werden. Dazu gehören auch die Planung und Durchführung von Sprengarbeiten sowie die Sicherung der Grubengebäude. Maschinen- und Gerätetechnik ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der schulischen Ausbildung. Die Auszubildenden lernen die Bedienung, Wartung und Reparatur von bergbauspezifischen Maschinen und Geräten. Dies umfasst Bohrgeräte, Förderanlagen und spezielle Fahrzeuge für den untertägigen Einsatz. Die theoretischen Grundlagen dieser Maschinen sowie deren praktische Anwendung werden ausführlich behandelt. Im Fach Sicherheitstechnik wird besonderer Wert auf die Vermittlung von Kenntnissen über Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften gelegt, also wie man Gefahren im Bergbau erkennt, Risikobewertungen durchführt und entsprechende Maßnahmen zur Unfallverhütung umsetzt. Notfallmanagement und die Erstellung von Evakuierungsplänen sind ebenfalls wichtige Themen. Umwelt- und Gesundheitsschutz ist ein Fach, das sich mit den ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen des Bergbaus befasst. Die Azubis lernen, wie man umweltfreundliche Abbaumethoden entwickelt und umsetzt. Sie erwerben Kenntnisse über die gesetzlichen Vorschriften zum Umweltschutz und die Maßnahmen zur Wiederherstellung und Renaturierung von Abbauflächen. Ergänzt wird der fachliche Unterricht durch allgemeinbildende Fächer wie Mathematik, Physik und Chemie, die die notwendigen naturwissenschaftlichen Grundlagen liefern.

Betriebliche Ausbildung:

Im betrieblichen Teil der Ausbildung als Bergbautechnologe erwirbst du praxisnahe Kenntnisse und Fertigkeiten direkt vor Ort in einem Bergwerksbetrieb. Die Ausbildung beginnt mit einer Einführung in die Sicherheitsvorschriften und Schutzmaßnahmen, wobei das Tragen und die Handhabung von persönlicher Schutzausrüstung sowie das Verhalten in Notfallsituationen von zentraler Bedeutung sind. Sicherheit hat oberste Priorität, und du lernst, wie wichtig Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz aller Beteiligten sind. Zu deinen ersten Aufgaben gehört die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung von Bohr- und Sprengarbeiten. Du wirst in die Bedienung der entsprechenden Geräte eingeführt und lernst, wie man Bohrlöcher plant, erstellt und die nötigen Ladungen korrekt platziert. Dabei ist Präzision gefragt, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen und die Sicherheit zu gewährleisten. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil deiner Ausbildung ist die Teilnahme an der Rohstoffförderung. Du lernst, wie Förderanlagen und Förderbänder betrieben und gewartet werden. Das beinhaltet die Überwachung des Förderprozesses, das Erkennen und Beheben von Störungen sowie die regelmäßige Inspektion der Geräte, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Zusätzlich wirst du in die Instandhaltung der Infrastruktur im Bergwerk eingeführt. Du hilfst bei der Errichtung und Sicherung von Stollen und Schächten, was das Anbringen von Stützsystemen und die Anwendung von Techniken zur Stabilisierung des Gesteins umfasst. Dabei lernst du den Einsatz verschiedener Werkzeuge und Maschinen kennen und wirst in deren Handhabung geschult. Zudem unterstützt du bei geologischen Erkundungen und begleitest erfahrene Geologen und Techniker bei der Kartierung und Untersuchung der geologischen Strukturen unter Tage. Dabei erlernst du Techniken zur Dokumentation und Interpretation geologischer Daten, die für die Planung von Abbauvorhaben unerlässlich sind.

Ablauf der Ausbildung

Während der Ausbildung zum Bergbautechnologen in der Fachrichtung Tiefbautechnik musst du mehrere Prüfungen bestehen, die sich über die gesamte Ausbildungsdauer erstrecken. Diese Prüfungen sind in zwei Teile gegliedert: die Zwischenprüfung und die Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet etwa zur Hälfte der Ausbildungszeit statt und dient der Überprüfung des bisherigen Wissensstandes und des Fortschritts. Sie besteht aus einem schriftlichen Teil, in dem grundlegende theoretische Kenntnisse abgefragt werden. Dazu gehören Themen wie Geologie, Bergbautechnik, Maschinenkunde und Sicherheitsvorschriften. Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung, die in mehrere Bereiche unterteilt ist. Sie setzt sich aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil zusammen. Im schriftlichen Teil der Abschlussprüfung werden umfassende theoretische Kenntnisse abgefragt. Dieser Teil umfasst verschiedene Fächer wie Bergbautechnik, Geologie und Lagerstättenkunde, Maschinen- und Gerätetechnik sowie Sicherheit und Umweltschutz. Der praktische Teil der Abschlussprüfung prüft deine Fähigkeiten im Umgang mit Maschinen und Geräten sowie die Anwendung von Techniken im untertägigen Abbau. Im mündlichen Teil der Prüfung wirst du in einem Fachgespräch zu verschiedenen Themen deines Ausbildungsbereichs befragt. Hier geht es um die Erklärung von Arbeitsprozessen, das Verständnis von geologischen Daten und die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. Die Prüfer wollen sicherstellen, dass du nicht nur praktisch und theoretisch fit bist, sondern auch in der Lage bist, deine Entscheidungen und Vorgehensweisen verständlich zu erklären.

Wusstest du schon, dass ...

… Kohle oft als „schwarzes Gold" bezeichnet wird?

… das Wort „Fahrung" im Bergbau aus dem mittelhochdeutschen Wort „varunge" stammt, was so viel wie „Reise" bedeutet?

… Pferde und Ponys häufig in Kohlebergwerken eingesetzt wurden? Diese Tiere zogen Wagen mit Kohle aus den tiefen Stollen an die Oberfläche.

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Nach dem Abschluss deiner Ausbildung zum Bergbautechnologen in der Tiefbautechnik eröffnen sich dir zahlreiche berufliche Möglichkeiten. Du kannst direkt in Bergwerken tätig werden und dabei technische Aufgaben übernehmen oder dich auf bestimmte Maschinen spezialisieren. Mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildungen kannst du Aufsichts- oder Führungsrollen wie Schichtleiter oder Betriebsleiter anstreben. Alternativ bietet sich die Chance zur beruflichen Weiterqualifizierung, etwa durch den Besuch einer Meisterschule oder ein Studium im Bereich Bergbau und Geotechnik. Zudem kannst du in verwandte Branchen wie den Maschinenbau oder die Energieversorgung wechseln oder dich als Berater selbstständig machen.

Dein voraussichtliches Gehalt als Bergbautechnologe in der Fachrichtung Tiefbautechnik (m/w/d)?:

Das durchschnittliche Jahresbruttogehalt liegt in diesem Bereich bei etwa 52.000 €.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Eine ausgeprägte Sorgfalt ist sehr wichtig, da die Arbeit mit komplexen Maschinen und in gefährlichen Umgebungen ein hohes Maß an Präzision und Achtsamkeit erfordert. Belastbarkeit ist ebenso wichtig, da die Arbeit oft körperlich anspruchsvoll ist und unter schwierigen Bedingungen stattfindet. Teamfähigkeit spielt eine zentrale Rolle, da die Arbeit im Bergbau stark auf Zusammenarbeit angewiesen ist. Du musst in der Lage sein, effektiv mit Kollegen zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit und Effizienz der Arbeitsabläufe zu gewährleisten. Zudem ist ein gutes Problemlösungsvermögen entscheidend. Du wirst regelmäßig vor Herausforderungen stehen, die schnelles und überlegtes Handeln erfordern. Ein starkes technisches Verständnis hilft dir, die verschiedenen Maschinen und Geräte zu bedienen und zu warten. Darüber hinaus ist ein gewisses Maß an körperlicher Fitness hilfreich, um die Anforderungen des Jobs zu meistern. Schließlich sind Verantwortungsbewusstsein und ein hohes Sicherheitsbewusstsein unverzichtbar, um sowohl deine eigene Sicherheit als auch die deiner Kollegen zu gewährleisten.