Ein Graveur ist ein Fachmann, der sich darauf spezialisiert hat, Designs, Buchstaben oder Dekorationen in harten Oberflächen wie Metall, Glas oder Holz aufzubringen. Dies geschieht meist für dekorative Zwecke oder zur Kennzeichnung von Gegenständen. Moderne Graveure verwenden sowohl traditionelle Handwerkzeuge als auch fortschrittliche Maschinen wie Lasergravierer, um präzise und detaillierte Arbeiten zu erstellen. Der Beruf erfordert ein hohes Maß an Präzision, künstlerisches Geschick und technisches Verständnis.
Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Berufsreife (Hauptschulabschluss)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 830 €
2. Jahr: 860 €
3. Jahr: 920 €
Was macht ein Graveur (m/w/d)?
Ein Graveur ist Künstler und Handwerker, der Materialien wie Metall, Glas und Holz mit filigranen Mustern und Schriften verziert. Er verbindet handwerkliches Geschick mit ästhetischem Empfinden, um sowohl funktionalen als auch dekorativen Gegenständen eine persönliche Note zu verleihen. Der Beruf des Graveurs ist eine faszinierende Mischung aus Tradition und moderner Technologie, aus Präzision und Kreativität. Die Aufgaben sind vielfältig und erfordern ein tiefes Verständnis verschiedener Materialien und Techniken. Zu den Haupttätigkeiten gehört das Einritzen von Texten und Mustern auf verschiedene Oberflächen. Dies kann von der einfachen Namensgravur auf einem Schmuckstück bis hin zu komplexen, künstlerischen Bildgravuren auf Metallplatten reichen. Graveure arbeiten mit einer Vielzahl von Werkzeugen, von traditionellen Handsticheln und Meißeln bis hin zu hochmodernen Lasergravurmaschinen. Diese Tools ermöglichen es ihnen, mit unglaublicher Präzision zu arbeiten und auch die anspruchsvollsten Designs umzusetzen. Die Fähigkeit, sowohl traditionelle als auch moderne Graviertechniken zu beherrschen, macht den Graveur zu einem wertvollen Vermittler zwischen alter Handwerkskunst und zeitgenössischer Technik. Ein typischer Arbeitsplatz für Graveure kann eine kleine Werkstatt sein, in der jeder Winkel mit Werkzeugen und Materialien gefüllt ist. Es kann aber auch ein modernes Atelier sein, ausgestattet mit neuesten Maschinen und Computertechnologie, wo Entwürfe digital erstellt und umgesetzt werden. In beiden Umgebungen sind Sorgfalt und ein Auge fürs Detail unerlässlich, denn jede Gravur ist ein Unikat. Die Arbeit des Graveurs erfordert nicht nur technisches Können, sondern auch eine künstlerische Ader. Oft arbeitet er eng mit Kunden zusammen, um deren Visionen und Wünsche in das Endprodukt einfließen zu lassen. Diese Zusammenarbeit ist besonders lohnend, da sie den Graveuren ermöglicht, echte Emotionen in ihren Werken zu verankern, sei es bei der Gestaltung eines individuellen Trauringes oder einer Gedenktafel, die Generationen überdauern soll.
Während deiner Ausbildung lernst du …
- … extrem kleine und präzise Gravuren durchzuführen, oft unter Verwendung eines Mikroskops.
- … eigene Entwürfe zu entwickeln und umzusetzen, was oft die Verwendung von speziellen Computerprogrammen einschließt.
- … komplexe und wiederholbare Muster mit hoher Präzision herzustellen.
Inhalt der Ausbildung
Schulische Ausbildung:
In der Berufsschule wird eine breite Palette von Fächern gelehrt, die sowohl theoretische Kenntnisse als auch praktische Fertigkeiten umfassen. Hier lernen die Schüler, ihre technischen und künstlerischen Fähigkeiten zu kombinieren, um in ihrem Handwerk optimal zu arbeiten. Kunst spielt eine zentrale Rolle in der Ausbildung. Hier lernen die Schüler, Entwürfe zu erstellen und umzusetzen. Dazu gehören das Zeichnen und Entwerfen von Schriften und Motiven sowie das Verzieren und Gestalten von Oberflächen. Der Kunstunterricht fördert das kreative Denken und hilft, ein Auge für Details und Ästhetik zu entwickeln, was für präzise und ansprechende Gravuren unerlässlich ist. Werken und Technik sind ebenfalls fundamentale Bestandteile des Lehrplans. In diesen Kursen erwerben Azubis praktische Fähigkeiten im Umgang mit verschiedenen Werkzeugen und Techniken wie Feilen, Fräsen und Schleifen. Sie lernen auch, Modelle, Formen und spezielle Werkzeuge anzufertigen, die für die Gravur nötig sind. Zudem wird der sichere Umgang mit Gravierwerkzeugen und -maschinen gelehrt, einschließlich der Bedienung von modernen Geräten wie CNC-Maschinen und Lasergravierern. Mathematik ist unerlässlich, um präzise Arbeiten ausführen zu können. Im Mathematikunterricht lernt man, Vorlagen zu skalieren und Maßstabsveränderungen korrekt zu übertragen. Diese Kenntnisse sind besonders wichtig, wenn es darum geht, Entwürfe an unterschiedliche Materialgrößen und Formen anzupassen. Auch das Programmieren von Maschinen, eine immer wichtiger werdende Fähigkeit in der modernen Gravierkunst, erfordert solide mathematische Grundlagen. Deutsch ist wichtig für die Kommunikation im Berufsalltag. Im Deutschunterricht verbessern die Schüler ihre sprachlichen Fähigkeiten, die sie zur Kundenberatung und zur Erklärung ihrer Arbeit benötigen. Neben diesen spezifischen Fächern beinhaltet der Lehrplan auch allgemeinbildende Fächer.
Betriebliche Ausbildung:
Im betrieblichen Teil der Ausbildung erlernst du das Handwerk von der Pike auf und setzt die in der Schule erworbenen theoretischen Kenntnisse praktisch um. Dieser Teil der Ausbildung ist besonders intensiv und vielseitig, da er dich in direkten Kontakt mit den Materialien und Techniken bringt, die für das professionelle Gravieren unerlässlich sind. Ein wesentlicher Aspekt deiner Ausbildung im Betrieb ist die Arbeit mit einer breiten Palette von Gegenständen, die graviert werden sollen. Du wirst lernen, wie man Oberflächen aller Art veredelt, von Pokalen und Medaillen, die bei Sportveranstaltungen verliehen werden, bis hin zu Trauringen, die mit persönlichen Botschaften versehen werden. Das Gravieren dieser Gegenstände erfordert nicht nur technisches Können, sondern auch ein ausgeprägtes Gefühl für feine Details, denn oft sind die zu gravierenden Schriften und Motive sehr klein und komplex. Der Prozess beginnt in der Regel mit einem Kundengespräch, bei dem die Wünsche und Vorstellungen für die Gravur besprochen werden. Nachdem ihr euch auf ein Design geeinigt habt, fertigst du präzise Skizzen und Entwürfe an, oft unter Zuhilfenahme spezieller Computerprogramme, die es dir ermöglichen, das Design bis ins kleinste Detail zu planen und anzupassen. Ein typischer Gravurprozess kann das Stanz- und Druckverfahren, das Prägen oder das Lasergravieren umfassen. Diese Methoden erfordern unterschiedliche Fähigkeiten und ein tiefes Verständnis der Materialien und Werkzeuge. Du lernst, wie du mit Stichel und Meißel Reliefs ausarbeitest und wie du Graviermaschinen programmierst, um präzise und dauerhafte Gravuren zu erstellen. Zudem ist der Umgang mit chemischen Substanzen ein wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung. Ob beim Färben oder Ätzen der Oberflächen, Sicherheitsvorkehrungen sind unerlässlich. Du wirst lernen, wie du dich effektiv schützt, indem du entsprechende Schutzkleidung wie Kittel und Handschuhe trägst. Diese praktische Erfahrung im Betrieb ist unverzichtbar, um das Gravierhandwerk nicht nur zu verstehen, sondern auch meisterhaft auszuführen.
Ablauf der Ausbildung
Du durchläufst eine 3-jährige duale Ausbildung, in der du mehrere Prüfungen ablegen musst, um deine Lehrzeit erfolgreich abzuschließen. Ein zentraler Bestandteil deiner Ausbildung ist das Führen eines Berichtshefts. In diesem Berichtsheft dokumentierst du regelmäßig die Aufgaben und Tätigkeiten, die du im Betrieb durchgeführt hast. Dieses Heft dient nicht nur der Reflexion deiner Fortschritte, sondern auch als Nachweis deiner praktischen Erfahrungen. Dein Ausbilder überprüft dieses Heft regelmäßig, um sicherzustellen, dass du die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten erlangst und um gegebenenfalls unterstützend einzugreifen. Die Abschlussprüfung als Graveur ist zweigeteilt und prüft sowohl deine praktischen als auch deine theoretischen Kenntnisse. Der erste Teil der Prüfung findet in der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres statt. Dieser Teil konzentriert sich oft auf die grundlegenden Fähigkeiten und das Wissen, das du bis zu diesem Zeitpunkt erworben hast. Es ist eine Art Zwischenprüfung, die dir und deinen Ausbildern eine Rückmeldung darüber gibt, wo du in deiner Ausbildung stehst. Der zweite und abschließende Teil der Prüfung erfolgt am Ende der Ausbildung. Diese finale Gesellenprüfung ist umfassender und beurteilt alle Aspekte deiner Ausbildung. Sie umfasst typischerweise sowohl eine praktische als auch eine schriftliche Komponente. Im praktischen Teil musst du dein handwerkliches Können unter Beweis stellen, oft durch die Anfertigung eines Werkstücks oder durch die Durchführung spezifischer Gravuraufgaben, die deine Fähigkeit zeigen, präzise und kunstvoll zu arbeiten. Der schriftliche Teil testet dein theoretisches Wissen über die Materialien, Techniken und die im Beruf erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen.
Wusstest du schon, dass ...
… die Gravur in einer Welt, die zunehmend von Massenproduktion dominiert wird, die Möglichkeit bietet, Einzelstücke oder personalisierte Gegenstände zu schaffen?
… Graveure Beschäftigung in verschiedenen Branchen finden, darunter Schmuckherstellung, Kunsthandwerk, Industriedesign und Herstellung von Auszeichnungen und Trophäen? Ihre Fähigkeiten sind auch in der Herstellung von medizinischen und wissenschaftlichen Instrumenten gefragt.
… Menschen bereits in der Antike Gravurtechniken nutzten, um Kunstwerke zu schaffen, die bis heute erhalten geblieben sind? Graveure spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Schrift und Bildkommunikation.
Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:
Je nach persönlichen Interessen und Fertigkeiten kannst du dich in verschiedene Richtungen entwickeln und sowohl traditionelle als auch moderne Graviertechniken anwenden. Einer der Wege könnte dich in die Welt des Kunsthandwerks führen, wo Graveure in eigenen Ateliers oder Werkstätten individuelle und hochwertige Einzelstücke wie Schmuck, Besteck oder Kunstobjekte gestalten. Diese Nische erfordert ein hohes Maß an Kreativität und handwerklichem Geschick und bietet die Möglichkeit, als selbstständiger Unternehmer zu arbeiten und direkten Kontakt zu Kunden zu haben, die einzigartige, maßgeschneiderte Werke schätzen. Eine weitere Option ist die industrielle Gravur, in der Graveure in größeren Produktionsumgebungen tätig sind. Hier konzentrierst du dich auf die Markierung und Personalisierung von Bauteilen in Branchen wie der Automobilindustrie oder der Elektronikfertigung. Diese Tätigkeit erfordert Präzision und die Fähigkeit, mit fortgeschrittenen Maschinen zu arbeiten, um hohe Stückzahlen effizient zu bearbeiten. In der Schmuck- und Uhrenindustrie sind Graveure ebenfalls sehr gefragt. In diesem Bereich kannst du sowohl in der Herstellung neuer Stücke als auch in der Restaurierung alter Werke arbeiten. Die Fähigkeit, feine Details und personalisierte Gravuren anzubringen, ist besonders wertvoll und macht jedes Stück zu etwas Besonderem. Wenn du eine Vorliebe für besondere Materialien hast, könntest du dich auf die Bearbeitung von Glas oder Stein spezialisieren. Eine Karriere in einem etablierten Gravierunternehmen kann eine weitere attraktive Möglichkeit sein. Solche Unternehmen bieten oft eine breite Palette von Dienstleistungen an, von der Herstellung von Schildern und Werbeartikeln bis hin zu barrierefreien Beschriftungen. Hier kannst du deine Fähigkeiten in einem teamorientierten Umfeld einsetzen und an vielfältigen Projekten arbeiten. Mit ausreichender Berufserfahrung besteht auch die Möglichkeit zur Weiterbildung und zur Meisterprüfung, die es dir erlaubt, selbst auszubilden und dein Wissen an die nächste Generation von Graveuren weiterzugeben. Zudem könntest du in die Restaurierung und Konservierung alter und antiker gravierte Gegenstände einsteigen, eine Tätigkeit, die in Museen und Kunstgalerien nachgefragt wird und ein tiefes Verständnis für die Geschichte und Techniken erfordert. Diese vielfältigen Karrierepfade zeigen, dass eine Ausbildung zum Graveur eine Grundlage für eine dynamische und erfüllende berufliche Laufbahn bieten kann.
Dein voraussichtliches Gehalt als Graveur (m/w/d)?:
Das Durchschnittsgehalt eines Graveurs liegt jährlich zwischen 31.800 € und 45.800 €.
Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?
Präzision und Sorgfalt sind unerlässlich, um feinste Details mit Genauigkeit zu gravieren. Kreativität und ein ästhetisches Empfinden helfen dabei, ansprechende Designs zu entwickeln. Geduld und Ausdauer sind entscheidend, um auch bei zeitaufwändigen Projekten motiviert zu bleiben. Eine ausgeprägte Handgeschicklichkeit und Fingerfertigkeit ermöglichen es, die erforderlichen feinen motorischen Bewegungen auszuführen. Ein grundlegendes technisches Verständnis ist hilfreich, um Maschinen sicher und effizient zu bedienen. Zudem sind Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit wichtig, insbesondere bei der Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten oder der Kundenberatung. Lernbereitschaft und Offenheit für Neues sind ebenfalls von Vorteil, da sich die Technologien und Techniken in diesem Bereich ständig weiterentwickeln.